Über die Bedeutsamkeit von bewegter Lehre an der FAU
Sitzen als soziale Norm und gesundheitliches Risiko
Lange Sitzzeiten gehören zum Alltag vieler Studierender – sei es in Seminaren, Mensen, Bibliotheken oder zuhause beim Lernen. Der Studienalltag veranlasst zum Sitzen, da die Lehre zumeist auf eine sitzende Umsetzung ausgerichtet ist. Studierende verbringen laut einer Studie der Pädagogischen Hochschule Heidelberg insgesamt bis zu 65 Prozent ihrer Wachzeit sitzend. Gründe dafür sind zum Beispiel mangelndes Wissen über Gesundheitsrisiken, Sitzen als sozial erwünschtes Normverhalten in der Lehre sowie fehlende Ausstattung mit bewegungsfreundlichem Mobiliar.1
Zu langes Sitzen ist eng verbundenen mit der Entstehung von chronischen Erkrankungen wie z.B. Glieder-, Schulter-, Rücken- oder Nackenschmerzen.2 Epidemiologische Studien zeigen, dass mit langen Sitzzeiten unter anderem die allgemeine und kardiovaskuläre Sterblichkeit sowie das Neuerkrankungsrisiko von Typ 2 Diabetes zusammenhängt.3 Bei sechs bis acht Stunden Sitzen am Tag steigt dieses Risiko deutlich an.3,4
Mehr Bewegung – mehr Lernerfolg
Das Handbuch zur bewegten Lehre zeigt Möglichkeiten auf, wie Dozierende Bewegung beiläufig in die Lehre integrieren und dabei die Motivation, Lerneffizienz und Gesundheit ihrer Studierenden fördern können. Siehe: Handbuch der bewegten Lehre |
1 Rupp, Dold, Bucksch (2019): Sitzzeitreduktion und Bewegungsaktivierung in der Hochschullehre – Entwicklung und Implementierung der Mehrebenen-Intervention Kopf-Stehen. In: Die Hochschullehre. Interdisziplinäre Zeitschrift für Studium und Lehre, 5, 525-542. Online verfügbar unter: http://www.hochschullehre.org/ (Zugriff am 05.01.2022). Dort Seiten 530f..
2 Rupp, Dold, Bucksch (2019): Sitzzeitreduktion und Bewegungsaktivierung in der Hochschullehre – Entwicklung und Implementierung der Mehrebenen-Intervention Kopf-Stehen. In: Die Hochschullehre. Interdisziplinäre Zeitschrift für Studium und Lehre, 5, 525-542. Online verfügbar unter: http://www.hochschullehre.org/. Dort Seite 525. (Zugriff am 05.01.2022).
3 Patterson, McNamara, Tainio, Smith, Sharp, Edwards, Woodcock, Brage, Wijndaele (2018): Sedentary behaviour and risk of all-cause, cardiovascular and cancer mortality, and incident type 2 diabetes: A systematic review and dose response meta-analysis. European journal of epidemiology, 33(9), 811–829. Online verfügbar unter:
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29589226/.Dort Seiten 811f (Zugriff am 01.06.2022).
4 Ekelund, Tarp, Steene-Johannessen, Hansen, Jefferis, Fagerland, Whincup, Diaz, Hooker, Chernofsky, Larson, Spartano,
Vasan, Dohrn, Hagströmer, Edwardson, Yates, Shiroma, Anderssen, Lee (2019): Dose-response associations between acceleromet- ry measured physical activity and sedentary time and all cause mortality: Systematic review and harmonised meta-analysis. The BMJ, 366. Online verfügbar unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31434697/. Dort Seite 5 (Zugriff am 04.04.2022).