Es ist Zeit, „Klar Schiff“ und sich das Leben leicht zu machen

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Bild: Colourbox

In der Fastenzeit beginnen viele von uns den Körper zu reinigen und machen eine Fastenkur. Doch ist das alles, was wir in der Fastenzeit für unser Wohlbefinden tun können?

Das Fasten ist an und für sich schon uralt. Es dient zur Reinigung des Körpers und der Seele. Pharaonen fasteten z. B. grundsätzlich vor wichtigen Entscheidungen und Paracelsus ernannte Fasten als einen Weg „seinem inneren Arzt“ Raum zu geben. Im Christentum findet man das Fasten immer wieder im Zusammenhang mit „Buse tun“. In der heutigen Zeit fasten die meisten Menschen, um Gewicht zu verlieren, sich also „leichter zu machen“ oder „den Körper zu reinigen“, wobei sie hier hauptsächlich meinen, den Körper von Giftstoffen zu befreien. Ein kleiner Teil nutzt das Fasten mit Sicherheit auch spirituell, um den Geist zu reinigen – also die Seele von Ballast zu befreien.

Und andere nutzen die Fastenzeit, um sich anderweitig von Ballast zu befreien. Sie misten gründlich aus und erleichtern sich materieller Dinge, die sie nicht mehr benötigen. Und gleichzeitig tun sie durch das Schaffen von Ordnung im Äußeren ganz viel für ihre innere Ordnung, ohne es vielleicht bewusst wahrzunehmen.

Durch das „Loslassen“ von materiellen Werten gewinnen wir nachweislich wieder mehr Leichtigkeit und werden kreativer. Vielleicht kennen auch Sie die Situation, dass Sie etwas schon ganz lange vor sich hergeschoben haben wie z. B. das  Aufräumen der Garage. Sie konnten sich kaum überwinden, anzufangen, haben den Zeitpunkt aufgeschoben und aufgeschoben und alleine der Gedanke daran, anfangen zu müssen, hat Ihnen jegliche Energie geraubt. Dann musste es aber unbedingt sein, weil sie die Garage vielleicht für ein Fest benötigt haben und mit jedem Stück, das Sie aussortiert haben, haben Sie sich ein Stück freier gefühlt und am Ende waren Sie stolz auf das Ergebnis und haben sich energiegeladen gefühlt und gefragt, warum sie das nicht schon lange gemacht haben. Und während des Ausmistens kamen Ihnen neue Ideen und Pläne – vielleicht sogar, wo Sie demnächst Ordnung schaffen möchten. Und vielleicht haben sich für Sie beim Aufräumen auch schon ganz andere Probleme gelöst, denn wenn wir im Inneren keine Ordnung haben, dann benötigen wir oft eine Ordnung im Äußeren, um wieder unser seelisches Gleichgewicht zu finden.
Doch leider haben wir oft genau in diesen Momenten nicht die Kraft, für äußere Ordnung zu sorgen.

Ihnen geht es auch so?
Sie haben aktuell nicht die Kraft oder vielleicht auch einfach nicht die Zeit, ein größeres Projekt anzufangen?
Vielleicht möchten Sie die Fastenzeit für folgenden Versuch nutzen:
Nehmen Sie sich jeden Tag nur eine Kleinigkeit (z. B. eine Schublade, ein Regal oder ähnliches) vor. Eine viertel bis halbe Stunde reicht hier durchaus. Auch die kleinen erledigten Dinge befreien uns sofort und nach wenigen Tagen ist schon ganz viel passiert und Sie werden merken, wie langsam Ihre Energie zurück kommt und Sie sogar Lust bekommen, noch mehr Ballast abzuwerfen.

Wichtig ist nur, dass Sie sich für das „Reinemachen“ ein paar Regeln aufstellen.

Vor dem Start:

  • Realistischen Terminplan erstellen
  • Aufgaben terminieren

Während des Ausmistens:

Machen Sie sich beim Ausmisten folgende Dinge klar:

  • Brauche ich das noch?
  • Wie lange habe ich es schon nicht mehr benutzt?
  • Ich habe dies schon länger als 2 Jahre nicht mehr genutzt,
    Könnte ich es mir wieder besorgen, falls ich es doch einmal brauche?
  • Wer könnte das brauchen, was ich noch nie benutzt habe?
  • Ich bin mir noch nicht sicher. Vielleicht kann ich es noch in einen Karton geben und für 2 Jahre einlagern?
    (Dann aber wirklich wegwerfen ohne den Karton noch einmal durchzusehen! Am besten, Sie schreiben sich eine Jahreszahl auf den Karton wie ein Mindestablaufdatum, um den Karton nicht noch einmal öffnen zu müssen)

Manche Menschen können sich von nichts trennen, heben Dinge auf, die wenige Cent wert sind, weil man sie ja wiederverwenden könnte. Dann wissen sie aber bei der Vielzahl der Dinge, die sie besitzen gar nicht mehr, dass sie es irgendwo aufbewahrt haben und schaffen sich so viel Ballast. Und dieser Ballast belastet uns nicht nur im Äußeren, sondern erdrückt irgendwann auch unsere Seele. Viele materielle Dinge beengen unseren Wohnraum und somit auch unseren Freiraum.

Aber auch Aufgaben können wir „entschlacken“ und uns somit die Arbeit erleichtern.
Haben Sie sich schon einmal genau mit ihrem Arbeitsplatz beschäftigt und wie er auf Sie wirkt?
Stellen Sie sich bitte Ihren Platz genau vor und nehmen Sie jedes Gefühl, welches sich jetzt in Ihnen ausbreitet, ganz bewusst wahr. Gibt es dort mehr Stapel Papier, als Sie Platz für Ihren Computer haben?
Haben Sie noch Freiraum für kreatives Arbeiten oder findet kaum die Kaffeetasse Platz?
Haben Sie den Überblick über Akten und Aufgaben schon verloren?
Haben Sie das Gefühl, dass Sie das, was hier liegt, niemals schaffen werden?

Haben Sie mehrmals mit Ja geantwortet?
Dann ist es auch hier Zeit, sich vielleicht zu befreien und sich somit auch das Arbeiten wieder einfacher zu machen.

Organisieren Sie sich schöne Ablagekörbe oder finden Sie ein anderes übersichtliches System, welches platzsparend an einer Ecke Ihres Schreibtisches stehen könnte, um wieder Raum für Kreativität zu schaffen.

Sortieren Sie z. B. nach Priorität:

    • Oberste Priorität
    • Weitere Aufgaben
    • Weitergabe
    • Kleine Aufgaben
    • Wiedervorlage

Die Wiedervorlage ist das wichtigste Kästchen. Hier kommen alle Unterlagen hinein, die Sie bereits bearbeitet haben, aber vielleicht noch Feedback oder ähnliches von anderen Personen erfolgen muss, bevor Sie es finalisieren können. So muss man diese Unterlagen nicht ständig in die Hände nehmen und von A nach B sortieren.  Kleine Aufgaben sind nicht so wichtige Aufgaben, die man aber schnell zwischendrin erledigen kann, sollte man nicht mehr ausreichend Zeit haben, ein größeres Projekt zu beginnen. Alles was Sie nach kurzer Einweisung an jemanden anderen Delegieren können, kommt in die Weitergabe bis Sie die Kollegin, den Kollegen treffen.

Eisenhower-Prinzip
Bild: L. Grandpair

Natürlich werden Sie noch die eine oder andere Idee haben, wie Sie die Kästchen beschriften können, denn jeder Arbeitsplatz ist anders oder Sie gehen hier einfach nach dem Eisenhower-Prinzip vor:

Manchmal können diese kleinen Veränderungen in der äußeren Ordnung helfen auch wieder im Inneren Ordnung zuschaffen und aus etwas ganz Kleinem wird etwas Großes.

Wirft man einen Stein ins Wasser – so verändert sich das Meer
 Paul Mommertz

Autorin: Linda Grandpair

Literaturvorschläge:

  • Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltag von Karen Kingston
  • Simplify your life (mehrere Bücher) von Werner Tiki Küstenmacher

Autorin: Linda Grandpair, FAUgesund